Verfasste Studierendenschaft
Kupferbau HS 22
Referent*innen: Elizabeth Böckler, Michael Schüßler
Queere Erfahrungen mit Theologie und Kirche stehen in einem Spannungsfeld: auf der einen Seite offene Diskriminierung oder das Gefühl, die queere Identität in einer ‚Kirche der Angst‘ verstecken zu müssen; auf der anderen empowernder Aktivismus – etwa durch die Aktion #OutInChurch – oder befreiende Theologien. Eine solche Theologie, die ihren Startpunkt bei marginalisierten Erfahrungen setzt, besprechen wir am Beispiel Marcella Althaus-Reids. In ihrer ‚unanständigen Theologie‘ dreht sie den Spieß um und nutzt den Moment der Irritation als Methode: Eigentlich beschämende Zuschreibungen werden dekonstruiert und produktiv-empowernd angeeignet.
Außerdem soll es um die queere Lesart zweier bekannter biblischer Narrative gehen: erstens die Schöpfungsgeschichte, in der so oft die Binarität von Männlich- und Weiblichkeit begründet wird; zweitens um die ‚Sprachverwirrung‘ in Babel, die zu oft als göttliche Strafe gelesen wird. Eine queere Interpretation setzt dem alternative und subversive Deutungen entgegen.