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Stellungnahme zum Erfolg der Universität Tübingen in der Exzellenzstrategie

Bei der 17. Sitzung des zwölften Studierendenrats am 26.05.2025 stimmten die anwesenden Mitglieder folgender Stellungnahme mehrheitlich zu.

Der Studierendenrat (StuRa) der Universität Tübingen nimmt Stellung zum aktuellen
 Erfolg der Universität Tübingen im Rahmen der Exzellenzstrategie:

Die Verfasste Studierendenschaft gratuliert den Forscher*innen der sechs bewilligten Exzellenzcluster an der Universität Tübingen. Dieser Erfolg unterstreicht die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der Exzellenzcluster – bringt jedoch auch erhebliche Herausforderungen für die Universität mit sich.

 Aus unserer Sicht muss jetzt verhindert werden, dass die gestiegene Forschungsförderung zu Lasten der Lehre geht. Die ohnehin hohe Belastung von Lehrenden wird durch zusätzliche Forschungsaktivitäten weiter steigen. Um eine qualitativ hochwertige Lehre aufrechtzuerhalten, braucht es neue Stellen sowohl in der Lehre als auch in der Verwaltung. Hier stehen nicht nur die Universität, sondern auch das Land Baden-Württemberg in der Verantwortung, entsprechende Ressourcen bereitzustellen.

 Zudem wird die angekündigte Schaffung von 600 bis 1000 neuen wissenschaftlichen Stellen unmittelbare Auswirkungen auf die Stadt und Region haben. Schon heute ist die Wohnraumsituation in Tübingen extrem angespannt. Ein weiterer Zuzug von Akademiker*innen, die oft finanziell besser als Studierende aufgestellt sind, könnte die Mieten weiter steigen lassen. Die Folge ist, dass Studierende und Menschen mit geringem Einkommen zunehmend verdrängt werden.

 Wir fordern daher das Land Baden-Württemberg, den Landkreis Tübingen, die Stadt Tübingen, das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim sowie die Universität auf, frühzeitig wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit zu gewährleisten. Ein Studium in Tübingen darf nicht zur Frage des Geldbeutels werden.

Grundsätzlich steht die Verfasste Studierendenschaft der Exzellenzstrategie kritisch gegenüber. Statt eines konkurrenzorientierten Wettbewerbs zwischen Universitäten fordern wir eine strukturelle Stärkung des gesamten Hochschulsystems – durch auskömmliche Grundfinanzierung und faire Rahmenbedingungen für Lehre und Studium.